Wege aus betreutem Denken

Selber Denken beginnt, wenn ich bewusst wahrnehme.
Mit allen möglichen Sinnen.
Ein Beispiel: Der Sehsinn.

Ich sehe eine vier- und rechteckige Fläche gleicher Kantenlänge.
Nennen wir sie Quadrat.
Das Quadrat ist gleichmäßig in einem mittleren Blau gefärbt.

Das blaue Quadrat ist einfach da.

Und nun:

Ich schaffe mir eigene Formen.
Ich beschreibe, was ich sehe.
Ich gebe den Formen Namen.
Ich gebe den Formen Farben.

Sie sind einfach da.

Jetzt empfinde ich ein Anliegen, eine Bedeutung.
Dann wähle ich für das Anliegen passende Formen und Farben
und gestalte visuell.
So mache ich es auch beim Gestalten von Sätzen.
Dabei entstehen aus Worten meine Gedanken.


Selber Denken heisst, mir für mein Anliegen Sprach-Zeichen anzueignen.
Im Mitteilen gebe ich meinen Zeichen Bedeutung.
Mein Gegenüber erlebt die Wirkung meiner bedeutungsvollen Sätze.
So entsteht, in der unmittelbaren Verständigung, Verstehen.

Selber denken heißt: Wir/k/lich Verständigung schaffen.

„Wenn wir nach Führung, Mentoren oder einer Richtung Ausschau halten, dann suchen wir immer nach Institutionen. … Irgendjemand wird es mir schon sagen oder mir einen höheren Sinn geben.

Aber in Wahrheit bist du selbst deine höchste Instanz. Und wenn man daran festhält, sich selbst als die höchste Instanz anzusehen, dann ist man weniger anfällig, sich mit den kulturellen Illusionen zu infizieren.
Das Problem dabei ist, dass es sich für dich scheiße anfühlen wird, nicht von den kulturellen Illusionen infiziert zu sein, weil das Entfremdung bedeutet. …
Der Grund dafür, dass wir uns entfremdet fühlen ist, dass die Gesellschaft trivial, infantil und bescheuert ist. Also ist der Preis, um in dieser Gesellschaft seinen Verstand zu behalten, ein bestimmtes Maß an Distanzierung….“

Terence McKenna


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